LOESUNG : Man waehlt einen schoen hellen Leitstern und macht absichtlich
waehren der Nachfuehrung kleine 'Fehler'. Diese sind so berechnet, dass
am Ende auf der Aufnahme alle Sterne zu Strichen verzogen sind aber das
Objekt (Komet / Planetoid) exakt an der selben Stelle auf der Aufnahme
geblieben ist.
Als Loesung kann man heute entsprechende Fadenkreuzokulare kaufen, bei denen ein geteilte Skala eingeblendet ist. Mit ein wenig Rechnen und Ausrichten kann man dann einen Leitstern entlang der Skala in regelmaessigen Zeitabstaenden verschieben und damit den gewuenschten Effekt erzielen.
Zur Nachfuehrun gibt es schon seit langer zeit den Autoguider ST4 von der Firma SBIG. Dieser ist ausgelegt einen Leitstern fest an einer Stelle zu halten. Das ist fuer Deepsky Aufnahmen sicher der gewuenschte Effekt, aber bei bewegten Objekten versagt diese Methode.
Der Autoguider ST4 verfuegt nun an seiner CPU Box ueber einen seriellen
Computeranschluss ueber den einige Funktionen des Geraets gesteuert werden
koennen. Dies hat schon vor einige Zeit Paul
Mortfield ausgenutzt, und ein PC Programm (Comettrk)
geschrieben, dass den Algorithmus des ST4 so beeinflusst, dass die Nachfuehrung
fuer bewegte Objekte kompensiert werden kann. Ich habe dieses Programm
eine Weile benutzt und moechte Paul hier fuer die geleistete Entwicklungsarbeit
herzlich danken.
Hier sieht man die gesamte Einheit aus CPU Modul und Platine am ST4 angesteckt.
Oben die kleine Platine mit den LED Anzeigen und den Tasten zur Dateneingabe. Unten das CPU Modul. Am ST4 die Einheit mit dem Stecker und Anschluessen fuer externe Stromversorgung (wenn gewuenscht). Den mechanischen Aufbau kann man gestalten, wie man will. Ich habe die Schaltung bisher nur per Hand geloetet und kein Platinenlayout erstellt. Es waere schoen, wenn das jemand machen koennte. (bitte bei mir melden)
Einen Schaltplan gibt es leider nur als Skizze auf Papier. Ich habe versucht ihn zu fotografieren und stelle ihn hier zu Verfuegung. Es waere schoen, wenn sich jemand findet, der einer elektronische Version davon erstellt. Ich habe als Modifikation im ST4 ein kleines Kabel von einer 5V Versorgung eines Schaltkreises abgezweigt und an Pin9 des seriellen Steckers gelegt. Pin9 wird beim ST4 und am PC sonst nicht benutzt.
Schaltplan als PDF Datei (1.8MB)
Als Assembler habe ich den asm11 benutzt. Den gibt es als hier als Download.
Noch ein paar Kommentare zum Quelltext. Ziemlich weit oben gibt es eine kleine Sektion wo folgendes steht:
*************************************
* Major switches for assembly control
*************************************
DEBUG EQU 0
ST4_90 EQU 0
GGMODE EQU 0
Ich habe mir ein paar fest eingestellte Flags eingebaut, um bei der Entwicklung und bei der Benutzung fuer mich privat einige Eingaben zu vereinfachen.
DEBUG ist zur Kontrolle am PC hilfreich. Es werden eine Menge von Kontrollausgaben auf der seriellen Schnittstelle ausgegeben. Das funktioniert natuerlich nur wenn das Modul am PC statt am ST4 steckt. 0 heisst kein DEBUG Info, 1 heisst DEBUG Info ist aktiv. (Sollte fuer den Betrieb am ST4 immer 0 sein)
ST4_90 ist 0 wenn der ST4 am Leitrohr direkt angeschlossen ist. 1 fuer Anschluss mit einem Zenitprisma (ist bei mir der Fall)
GGMODE is fuer mich privat die Voreinstellung der Nachfuehrbrennweite.
Da ich die nicht immer beim Start eingeben meochte (siehe unten) habe ich
da einen festen Wert eingegeben. Das kann sich jeder selbst einstellen.
Nach der Brennweiteneingabe werden die Korrketurparameter eingegeben. Im (bei mir) linken Display der Driftwinkel. Eingabe ist in Grad, die von Nord ueber Ost, Sued und West gezaehlt werden. Dazu sind wieder die zwei kleinen Tasten daneben zustaendig (rauf / runter). Im (bei mir) rechten Display wird die Driftrate in Bodensekunden pro Minute eingegeben. Es wird ein Dezimalpunkt vorgegeben. Es bedeuten 12.3 also 12.3Bogensekunden/Minute. Erst wenn beide Parameter ausgewaehlt sind wird Enter gedrueckt. In diesem Moment startet auch die Korrektur des ST4.
Unter den numerischen Anzeigen sind zwei kleine LED-Zeilen angebracht.
Diese zeigen als Countdown die Korrektur in beiden Achsen an.
(c) 2002 Gert Gottschalk